2.27 Ediger-Eller an der Mosel Edigerer Calmont Engelfiguren Trier Verkauf Christus Tunnel Weinproben Weintrauben Moselwein Kreuzweg Schweiz Wochenende Weinprobe Kelter Treis Angelplätze Bedeutung Gemälde Bremm Muttergottes Kloster Stationen Kulwer Stadttor Wasserspeier Bruttig Weinseminar Wein Weg Sektkellerei Stiftungen Marienburg Mesenich Kellerei Krieg Motive Feste Moselweinstrasse altes Schloß Moselradweg romanischer Braten Schloss Beilstein Ringwall Ofenplatten Weinseminare Römerbrief Darstellung Kabinenschiffe Kreuz alte Wappen Merl Christi Weinberge Lehmen Koblenz Schild Moselweine St. Aldegund Kaiser-Wilhelm-Tunnel Turmspitze Weinlagerung Wittlich Bild Helena Erklärungen Zeltdach Führungen Holztonnengewölbe Rittergeschlecht Winzergeräte St. Martin Rhein Dachreiter Weinkönigin Moselschleife Moselbrücke Wehrtürme Heilig-Kreuz-Kapelle Edigerer Berg Wallfahrtskapelle Stadtbefestigung Schloßkellerei von Landenberg Winzergeräte Rittermahl-Anbieter in Rheinland-Pfalz

2.27 Ediger-Eller

Die malerische Doppelgemeinde Ediger-Eller mit rund 1200 Einwohnern liegt links der Mosel am Beginn des sogenannten "Cochemer Krampens", ca. 61 km nordöstlich von Bernkastel-Kues und ca. 22 km südlich von Cochem. Verwaltungsmäßig gehört Ediger-Eller zur Verbandsgemeinde Cochem-Land im Landkreis Cochem-Zell. Die Mosel legt von Ediger-Eller bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 73 km zurück. Eingebettet in eine reizvolle Flusslandschaft und umgeben von einer grandiosen Natur-Bergwelt bilden Tradition und Moderne in Ediger-Eller eine gelungene Symbiose.

Zeugnisse der Vergangenheit finden sich in Ediger-Eller auf Schritt und Tritt und geben dem Ort einen unvergleichlichen Charakter. So ist der Kulturweg der Religionen auch mehr als nur eine Wanderung zur Kreuzkapelle mit dem weltbekannten Steinrelief "Christus in der Kelter". Ein Erlebnis der Extraklasse bietet eine Wanderung durch den Calmont. Calmont, das heißt übersetzt: "heißer Berg“. Er ist 400 Millionen Jahre alt, fast 400 Meter hoch und mit bis zu 60 Grad Neigung der steilste Terrassenweinberg Europas. Der Calmont-Klettersteig, ein in Deutschland einmaliger Wanderweg, belohnt den Wanderer mit einer atemberaubenden Aussicht auf einen der schönsten Moselmäander.

Seit frühester Zeit sind beide Winzerorte, das kleinere Eller und das größere Ediger, in vielfacher Weise miteinander verbunden. Die Reben der Edigerer Moselweine reifen in den Weinlagen "Elzhofberg", "Feuerberg", "Pfaffenberg", "Hasensprung" und "Osterlämmchen" , die Weintrauben der Ellerer Moselweine in den Weinlagen "Bienenlay", "Engelströpfchen", "Pfirsichgarten", "Calmont" "Kapplay", "Schützenlay" und "Höll". Sie gehören zur Großlage "Grafschaft", zu der auch die Weinlagen der Moselorte Bullay, Alf, St. Aldegund, Neef, Bremm und Nehren gehören. Die Weinlage "Stubener Klostersegen" auf der gegenüberliegenden Moselseite gehört zur Großlage "Rosenhang", der auch die Weinlagen der Moselorte

Mesenich, Beilstein und Valwig sowie teilweise von

Senheim mit Senhals, Briedern, Ellenz-Poltersdorf,

Bruttig-Fankel, Cochem und Treis-Karden zugehörig sind. 

Repräsentiert wird der heimische Moselwein durch die Weinkönigin von Ediger-Eller. Die rebenbewachsenen Moselhöhen zur Eifel hin werden bei Ediger-Eller von drei bachführenden Seitentälern durchbrochen.

Die Bedeutung des Weinbaus spiegelt sich auch im Gemeindewappen wider. Im grünen Feld ist vor einem silbernen, gespaltenen Schild eine goldene Rebenranke mit zwei goldenen Weintrauben und zwei goldenen Blättern zu sehen. Im silbernen Feld ist ein rotes Hochkreuz zu erkennen.

Bei dem Ortsteil Eller verläuft die Eisenbahnlinie TrierKoblenz über eine Moselbrücke und verschwindet in nördlicher Richtung bald im längsten Tunnel Deutschlands, dem 4,2 km langen Kaiser-Wilhelm-Tunnel. Er wurde im Jahre 1877 eröffnet. Ediger-Elller hat einen Bahnhof.

Bahnstationen an der Moselstrecke sind: Koblenz Hbf

Koblenz-Moselweiß | Güls (Kr Koblenz) | Winningen (Mosel)

Kobern-Gondorf | Lehmen | Kattenes | Löf | Hatzenport

Moselkern | Müden (Mosel) | Treis-Karden |

Pommern (Mosel) | Klotten | Cochem (Mosel) | Ediger-Eller

Neef | Bullay (DB) | Bengel | Ürzig (DB) | Wittlich Hbf

Salmrohr | Sehlem (Kr Wittlich) | Hetzerath | Föhren

Schweich (DB) | Quint | Ehrang Ort | Ehrang

Trier/Mäusheckerweg | Pfalzel | Trier Hbf .

Im Ortsteil Ediger begegnet man noch Resten der alten Befestigung, von der außer einigen Mauerstücken noch mehrere Wehrtürme und ein Stadttor erhalten sind. Geschichtliche Zeugen sind auch die mehr als einhundert prächtigen Giebelfachwerkhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, die die Gassen von Ediger säumen. In den Weinterrassen ragt die spätgotische Pfarrkirche empor. Zur Heilig-Kreuz-Kapelle auf dem Edigerer Berg führt ein Kreuzweg hinauf. Mit der Wallfahrtskapelle der Gottesmutter am östlichen Ortsausgang besitzt Ediger ein weiteres Gotteshaus. Im Ortsteil Eller ist vor allem die Pfarrkirche St. Hilarius sehenswert.

Zur Geschichte

Die ältesten Siedlungsspuren in der Gemarkung Ediger-Eller reichen zurück bis in die Jungsteinzeit. Dies belegen verschiedene Werkzeugfunde. Kelten waren die ersten bedeutenden Siedler; ihnen verdankt der Ort Ediger-Eller seinen Namen. Ein Ringwall auf der Höhe könnte aus dem 6. oder 5. Jahrhundert vor Christus stammen. Wesentlich zahlreicher sind die Funde aus römischer Zeit. Dazu zählen unter anderem Gräberfelder, Töpferöfen und Terrakotta-Figürchen. Letztere könnten auf die Existenz eines Heiligtums hinweisen. Auf dem Calmont konnte ein Höhenheiligtum sicher nachgewiesen werden. Das Bergmassiv mit den steilsten Weinberghängen Europas zieht sich im Halbrund zwischen Bremm und Eller um die Bremmer Moselschleife.
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Landkarte Mosel: Moseltouren - Mosellauf von Trier entlang Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Cochem bis Koblenz am Rhein.
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Moseltouren
Ein Internet-Reiseführer

1 Von Trier an der Mosel nach Bernkastel-Kues
Mittelmosel

2 Von Bernkastel-Kues an der Mosel nach Cochem
Mittelmosel

2.01 Bernkastel-Kues

2.01a Burgruine Landshut

2.02 Graach

2.03 Bernkastel-Kues-Wehlen

2.04 Zeltingen-Rachtig

2.05 Ürzig

2.06 Erden

2.07 Lösnich

2.08 Kinheim-Kindel

2.09 Kröv

2.10 Traben-Trarbach-Wolf

2.11 Traben-Trarbach

2.11a Festung Mont Royal

2.11b Grevenburg

2.11c Starkenburg

2.12 Enkirch

2.13 Burg

2.14 Reil

2.14a Kloster Springiersbach

2.15 Pünderich

2.16 Briedel

2.17 Zell

2.17a Kurfürstliches Schloss

2.18 Zell-Kaimt

2.18a Kloster Marienburg

2.19 Zell-Merl

2.20 Bullay

2.21 Alf

2.22 Burg Arras

2.23 Bad Bertrich

2.24 St. Aldegund

2.25 Neef

2.26 Bremm

2.26a Klosteruine Stuben

2.27 Ediger-Eller

2.28 Nehren

2.29 Senheim

2.30 Senheim-Senhals

2.31 Mesenich

2.32 Briedern

2.33 Ellenz-Poltersdorf

2.34 Beilstein

2.34a Burgruine Beilstein

2.35 Bruttig-Fankel

2.36 Ernst

2.37 Valwig

2.38 Cochem-Sehl

2.39 Cochem-Cond

3 Von Cochem an der Mosel nach Koblenz am Rhein
Untermosel

Fernwanderweg Moselhöhenweg

Moselradweg Mosel-Radweg

Burgen, Festungen und Burgruinen an der Mosel

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Der Name des Ortsteils Eller leitet sich von "Elira" ab, womit der Hl. Hilarius von Poitier (315 bis 367) gemeint ist, dem auch die Pfarrkirche geweiht ist. Zur Zeit der Merowinger war Eller ein Königshof. So missionierte hier nach 507 der Hl. Friedolin und erbaute ein Kloster zu Ehren des Hl. Hilarius. 1097 wurde Eller zu einer Großpfarrei. Unter der Herrschaft der Trierer Kurfürsten erlebte der Ort eine Blütezeit. Mehr als 70 Dörfer mussten im Ellerer Zehnthaus ihren Zehnten abliefern. Es existierte ein eigenes Ellerer Maß.

Ediger gehörte zur alten Großpfarrei Eller. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts übernahm die Filiale Ediger, die an Größe und Bedeutung zugenommen hatte, die Rolle der Mutterkirche. Der Ortsname, der auf die keltische Bezeichnung "Ethegreia" zurückgeht, bedeutet Sandufer. Erstmals unter König Dagobert I. (+ 639) erwähnt, erlebte Ediger im Hoch- und Spätmittelalter einen beträchtlichen Aufschwung. Kaiser Karl erhob das Dorf 1363 zur Stadt. Es wurde mit Mauern und Türmen umgeben und mit der Erlaubnis zu einem Jahr- und Wochenmarkt, den es bis heute gibt, ausgestattet. Das 15. und 16. Jahrhundert war für Ediger eine Zeit, die von verschiedenen Baumaßnahmen sowie von zahlreichen Stiftungen und Schenkungen gekennzeichnet war, darunter auch Altäre und andere Ausstattungsstücke für die Pfarrkirche und die Heilig-Kreuz-Kapelle. Im 17. Jh. erreichte die Fachwerkbaukunst ihren Höhepunkt. Weder der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648) noch die Streifzüge des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Ende des 17. Jahrhunderts richteten in der Doppelgemeinde allzu großen Schaden an. Dafür wütete die Pest um so stärker. Möglicherweise als Reaktion darauf wurde 1666/1667 die Wallfahrtskapelle der Muttergottes zu Einsiedeln erbaut. 

Unter preußischer Verwaltung wurde Ediger Sitz des Bürgermeisteramtes Eller. Dieses wurde 1932 mit der Neuschaffung des Amtes Cochem-Land mit Sitz in Cochem aufgelöst. 1969 wurden Ediger und Eller zur Doppelgemeinde zusammengeschlossen. 1994 wurde Ediger-Eller mit den Titeln schönstes Dorf im Landkreis Cochem-Zell und schönstes Dorf im Regierungsbezirk Koblenz geehrt. Der mittelalterlich geprägte Ortsteil Ediger gewann gleichzeitig den zweiten Platz im Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Eine heute noch weitgehend erhaltene Stadtmauer, zahlreiche historische Baudenkmäler, Klöster, Adelshöfe und Fachwerk in malerischen Gassen führen dazu, dass im Dumont-Reiseführer Ediger-Eller als "Rothenburg“ an der Mosel bezeichnet wird. Exzellente Weine, eine hervorragende Gastronomie und Wohnen in historischen Mauern laden heutige Besucher ein zum Verweilen und Genießen. 2010 wurde Ediger-Eller mit der Goldmedaille im Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" ausgezeichnet .und gilt unter Moselkennern als der Geheimtipp.

Pfarrkirche St. Martin (Ediger)

Bereits 1097 wurde ein Gotteshaus in Ediger erwähnt. Um diese Zeit wurde eine dreischiffige romanische Basilika erbaut. Sie wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts durch einen spätgotischen Neubau ersetzt. In den Jahren 1951 und 1952 erfolgte eine Erweiterung um ein nördliches Schiff mit durchgehender Empore. Ursprünglich war die heutige katholische Pfarrkirche St. Martin nur ein zweischiffiger Hallenbau. 

Die Kirche steht auf einem steil abfallenden Schieferfelsen in reizvoller Lage vor Weinbergen oberhalb des Ortes. Ihr Äußeres ist unregelmäßig gestaltet. Der Hauptchor tritt aus der Giebelwand des über den ganzen Bau gelegten Satteldaches vor. Die Ostwand des Chores ist hochgezogen für ein mit Zeltdach abgeschlossenes Türmchen. Der mächtige Westturm trägt über einem Rundbogenfries eine Galerie, unter der an den vier Ecken Tierungeheuer als Wasserspeier angebracht sind. Bekrönt wird der Turm von einem achtseitigen Schieferhelm. Die Fensterarchitektur, auch die im Turm, ist von einheitlicher Arbeit. Die insgesamt 15 zweiteiligen Fensteröffnungen zeigen Herzmaßwerk oder Fischblasenmaßwerk. 

Der Innenraum des Gotteshauses wird von einem Sterngewölbe überspannt. Unter den Gewölbeansätzen befinden sich acht figürliche Konsolen. Die Schlußsteine im Chor zeigen als Relief den Auferstandenen, umgeben von elf Aposteln und Paulus. Auf den Schlußsteinen im Langhaus und in der Turmhalle erkennt man die Darstellung verschiedener Heiliger, darunter auch des Kirchenpatrons St. Martin, von Aposteln und bischöflichen Wappen. 

Von den einst sechs Altären sind nur noch der Hochaltar und auf der Empore des Anbaus der untere Teil des ehemaligen Anna-Altares vorhanden. Der Hochaltar ist ein Tabernakelbau mit einer Kreuzigungsgruppe, geschmückt mit Engelfiguren. Aus der ehemaligen romanischen Basilika stammt der Taufstein von der Zeit um 1100. Unter den Bildwerken sind ein Vesperbild aus dem 15. Jahrhundert und ein Schmerzensmann ("Christus in der Rast") aus dem 16. Jahrhundert hervorzuheben. Beachtung verdienen auch die Glasmalereien der Chorfenster. Das Fenster hinter dem Hochaltar zeigt im oberen Bild die Krönung Mariens und unten die Heiligen Josef und Martin. Im Südfenster sind das Antlitz Jesu und eine segnende Hand dargestellt. Die übrigen Glasmalereien haben die eucharistischen Motive, Christus in der Kelter, biblische Szenen sowie Heiligendarstellungen zum Inhalt. Zur Ausstattung gehören auch mehrere Bildnisgrabsteine.

Pfarrkirche St. Hilarius (Eller)

Wie in Ediger stand auch in Eller eine aus romanischer Zeit stammende Kirche. Von ihr ist nur noch der fünfgeschossige Turm erhalten. Die Turmspitze trägt einen holzgezackten Stern. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus verbreitert und mit einem spätgotischen Chor versehen. 1718 erfolgte dann ein Neubau des Langhauses, das an den romanischen Turm und den spätgotischen Chor angebaut wurde. In dieser Zusammensetzung präsentiert sich noch heute die Pfarrkirche St. Hilarius.

Das Schiff wird von einem Holztonnengewölbe, der Chor von einem Kreuzgewölbe überspannt. Der St. Hilarius geweihte Hochaltar wurde 1891 durch einen Kreuzaltar aus Holz ersetzt. Erhalten geblieben ist der kunstvoll gestaltete rechte Seitenaltar aus Sandstein von 1621. Das Hauptfeld nimmt eine Muttergottes mit Kind ein, die von Engeln umgeben ist und zu deren Füßen das Stifterehepaar kniet. Außerdem wird in sieben Hochreliefs die Kindheitsgeschichte Jesu von der Verkündigung bis zur Taufe im Jordan dargestellt. Unter den Bildwerken sind eine Marienkrönung, ein Gemälde von 1766, und der Bildnisgrabstein des Schöffen und Bürgermeisters Theys Kulwer († 1566) hervorzuheben. Erwähnung verdienen auch die doppelte Westempore mit der Stumm-Orgel, das Rokokogestühl und die Beichtstühle aus dem 18. Jahrhundert.

Heilig-Kreuz-Kapelle (Ediger)

Die Heilig-Kreuz-Kapelle auf dem Eifelplateau hoch über dem Ortsteil Ediger wurde Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut. Aus dieser Zeit stammt noch der heutige Chor. Das alte Kirchenschiff mußte 1704 einem Neubau mit Dachreiter weichen. An der Ostwand der Kapelle ist ein Holzkreuz angebracht. Dieses wurde bereits 1488 im Zusammenhang mit dem Erhalt eines Ablaßbriefes für den Ort aufgestellt. Voraussetzung für die Gewährung des Ablasses war die Verehrung des Leidens Christi und das Beten eines Vaterunsers und des Glaubensbekenntnisses durch die Gläubigen.

Die Kapelle ist reich ausgestattet. Den Tabernakelaltar zieren zwei Steinfiguren der Heiligen Maria und Johannes aus dem 17. Jahrhundert. Auf dem nördlichen Seitenaltar ist im Hochrelief die Kreuzabnahme mit Grablegung dargestellt. Zu den weiteren Ausstattungsstücken gehören unter anderem die Steinkanzel aus dem 16. Jahrhundert, eine Pieta aus dem 17. Jahrhundert, Figuren der Heiligen Katharina und Markus aus der Barockzeit sowie eine Darstellung von Gottvater aus dem 18. Jahrhundert. Über dem Hauptportal befindet sich außen ein Kruzifix aus Eisen. Der Dachreiter trägt ein Kreuz mit Nägeln bzw. Strahlen.

Ihre Berühmtheit verdankt die Kapelle dem eigenartigen Steinrelief "Christus in der Kelter" auf der Frontplatte der Kanzel, das über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt ist. Die vier Inschriften aus dem Buch Jesaja, dem Römerbrief und der Offenbarung erläutern die verschiedenen theologischen Vorstellungen, die in dem Kunstwerk zusammengeflossen sind. Auf der zweiten Kanzelplatte ist ein fast vollfiguriges Hochrelief des hl. Bischofs Hilarius zu sehen.

Der Aufstieg zur Kapelle ist von einem Kreuzweg begleitet, der auffälligerweise aus 15 Stationen besteht. Den 14 traditionellen Stationen ist als letzte "die hl. Helena auf Golgatha" ergänzend hinzugefügt.

Wallfahrtskapelle der Muttergottes von Einsiedeln (Ediger)

Die Wallfahrtskirche der Muttergottes zu Einsiedeln wurde in den Jahren 1666 und 1667 innerhalb der Stadtbefestigung als langgestreckter Bau mit vierseitigem Dachreiter errichtet. Sie ist eine Nachbildung der bis 1674 erhaltenen Doppelkirchenanlage des Wallfahrtsortes Einsiedeln in der Schweiz. Über dem Westportal befindet sich das Relief eines Vesperbildes, unter dem die Initialen des Baumeisters und die Jahreszahl 1667 zu erkennen sind.

Beim Betreten der Kapelle fällt der Blick sofort auf den barocken Steinaltar mit einer Kopie des Gnadenbildes von Einsiedeln. Darüber sieht man eine Darstellung der Dreifaltigkeit, die von zwei Engelsköpfen umgeben ist. In den beiden Seitenfiguren erkennt man den hl. Meinrad und den hl. Antonius den Einsiedler. Den offenen Giebel ziert eine Figur des hl. Josef. Mit dem hl. Bartholomäus und einer sitzenden Muttergottes mit Kind befinden sich zwei weitere Figuren an den Seitenwänden. Die Glasmalereien der Fenster an der Nordwand zeigen Maria mit Kind und Johannes den Täufer.

Stadtbefestigung (Ediger)

Die im 14. Jahrhundert errichtete Ringmauer von Ediger umschloß den Ort etwa rechteckig. Außer an der Moselfront sind noch beträchtliche Reste erhalten. In manchen Teilen weist die Mauer noch eine Höhe von ca. 6 Metern auf. Am Westende steht ein zweigeschossiger Rundturm, der um 1930 sein altes achtseitiges Zeltdach wieder erhielt. Vom Rundturm aus führt die Mauer zum Kirchhof hinauf, dessen Mauer die Fortsetzung der Befestigung bildet. Hinter der Kirche setzt sie sich als Wehrgang über dem Kirchtor oder Petrustor, dem einzigen noch erhaltenen Torbogen der Stadtbefestigung, fort und verläuft entlang der Bachstraße zum Turm in der Nordostecke. Etwas weiter gelangt man zu einem Halbturm. An der Ostecke steht der ebenfalls halbrunde "Rischopsturm".

Schloßkellerei "Freiherr von Landenberg"

Bei einem Aufenthalt in Ediger-Eller ist ein Besuch in dem über 500 Jahre alten Weingut "Schloßkellerei Freiherr von Landenberg" in der Moselweinstraße 60, direkt an der Moseluferpromenade, sehr zu empfehlen. Hier erfährt man viel über die Geschichte und die Herstellung des weltberühmten Riesling-Weines, außerdem werden hier diverse Weine und Sekte hergestellt. Dies sind unter anderem Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen, Eisweine und rassige Mosel-Sekte. Die hohe Qualität des Weines wurde ausgezeichnet mit vielen Prämierungsurkunden und Medaillen. Die Weinberge der Kellerei sind in den umliegenden Orten verteilt.

In den uralten Gewölbekellern der Schloßkellerei mit Sektkellerei kann der Besucher an einer romantischen Weinprobe teilnehmen und den fachkundigen Erklärungen bei Kerzenschein lauschen. Darüber hinaus sind Sammlungen alter Ofenplatten, Kaminplatten, Winzergeräte und Küfergeräte sowie Eichenholzfässer, in denen der Wein reift, zu besichtigen. Weinproben sind in der Zeit von 8 bis 18 Uhr möglich, nach Absprache auch am Wochenende. Vor Ort ist auch ein Weinkauf möglich. Angeboten werden über 50 verschiedene Weine in allen Preislagen. Zum besonderen Angebot des Hauses gehört die rustikale Weinprobe an einer Jagdhütte im nahen Ellerbachtal. Neben dem Rebensaft sorgen dort Spießbraten oder Winzerteller für das leibliche Wohl. (Stand Frühjahr 2001)

Die Edlen von Landenberg sind ein uradeliges Rittergeschlecht aus der Schweiz. Bereits 938 wurde es erstmals erwähnt. Aus ihm sind eine Reihe geistlicher und weltlicher Persönlichkeiten hervorgegangen. Der Moselzweig derer von Landenberg wurde durch ein Familienmitglied gegründet, der nach dem Dreißigjährigen Krieg als Kaiserlicher Reichsgesandter an die Mosel kam.

Tourismusangebote

Aufatmen und auftanken in unberührter Natur, das ist in Ediger-Eller bei einer der vielzähligen sportlichen Aktivitäten möglich. Egal ob Kanufahren, Radwandern Golfen, Beach-Volleyball, Angeln, Paragliden vom Calmont, Nordic-Walking, Boulen oder Mountainbiking, kein Wunsch bleibt unerfüllt. Oder ganz einfach aufleben und die Seele baumeln lassen. Ediger-Eller ist vielmehr als ein traditionsreicher idyllischer Weinort an der Mosel. Ediger-Eller ist ein Urlaubsort, der von seinen vielen Vereinen und Gruppen, in denen die Bürger ihren gemeinsamen Interessen nachgehen und auch gemeinsam Spaß haben, lebt. Diese zahlreichen Gemeinschaften sind der Motor für die sehr lebendige und engagierte Dorfgemeinschaft, die auch von den vielen Gästen sehr geschätzt wird. Das ausgeprägte, gemeinschaftliche Miteinander ermöglicht eine Vielzahl an Festen und Aktivitäten, die im Laufe eines Jahres in Ediger-Eller stattfinden.

Bei Ediger-Eller besteht ein markiertes Wanderwegenetz mit einer Gesamtlänge von rund 100 km. Sehr reizvoll sind auch Radwanderungen durch das romantische Moseltal. Der Mosel-Fahrradweg führt von Ediger-Eller aus flußaufwärts in Richtung Bremm, St. Aldegund und Alf. Kurz hinter Bremm besteht die Möglichkeit, die Uferseite nach Neef zu wechseln und von dort den Weg nach Bullay fortzusetzen. Flußabwärts verläuft der Moselradweg von Ediger-Eller in Richtung Nehren und Senhals.

Campingfreunde finden in Ediger-Eller einen schönen Platz direkt am Moselufer vor, der von April bis Oktober geöffnet ist. Zur Ausstattung gehören unter anderem eine Anlegestelle für eigene Boote, Angelplätze, Tischtennisplatten, ein Kinderspielplatz, ein Aufenthaltsraum und die entsprechenden sanitären Einrichtungen.

Zwischen Bernkastel-Kues und Cochem bestehen während der Saison immer wieder Möglichkeiten, eine kurze Schifffahrt oder längere Schiffsreisen zu unternehmen. Zwischen Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach verkehren täglich gleich mehrere Kabinenschiffe zu unterschiedlichen Abfahrtszeiten vom Vormittag bis zum späten Nachmittag. Von Traben-Tarbach aus hat man dann je nach Wochentag gegen 14.30 Uhr Anschluß mit einem Personenschiff nach Cochem. Anschlußmöglichkeiten bestehen von Anfang Mai bis Ende Juni dienstags, mittwochs, donnerstags und samstags, im Juli und August täglich außer montags und freitags. Von Ediger-Eller aus startet ein Moselschiff gegen 10 Uhr in Richtung Traben-Trarbach und gegen 17 Uhr in Richtung Cochem (unverbindliche Angaben). Genaue Zeitangaben sind dem Fahrplan vor Ort zu entnehmen.

Infos zur Moselschiffahrt:
www.gruppentickets.de www.ausflugsdampfer.de www.partyschiff.biz www.bordparty.biz

Schiffsanlegestellen der Moselschifffahrt bzw. Schleusen zwischen Bernkastel-Kues und Cochem:

Bernkastel-Kues | Schleuse Zeltingen-Rachtig | Zeltingen-Rachtig | Ürzig | Kröv |

Traben-Trarbach | Schleuse Enkirch | Enkirch | Reil | Pünderich | Briedel | Zell | Bullay |

Alf | Schleuse St. Aldegund | Ediger-Eller | Senheim | Mesenich | Briedern | Beilstein |

Schleuse Bruttig-Fankel | Bruttig-Fankel | Ernst | Cochem.

Ein Weingut in Ediger-Eller bietet nach Terminabsprache Weinproben und Weinseminare für Gruppen an. Ein Weinseminar unterscheidet sich von der gewöhnlichen Weinprobe in seiner Ausführlichkeit. Beim Weinseminar werden nicht nur verschiedene Weinsorten gekostet, man erhält auch Hintergrundinformationen über Themenbereiche wie Weintypen, deutsche und ausländische Weine, Weinbau in der Geschichte, Weinanbaugebiete, Weinherstellung, Weinlagerung, Weinhandel, Weinversand, Weinjahrgänge, Weinetiketten usw. Darüber hinaus kann man auch die Kunst erlernen, einen Wein nach bestimmten Kriterien in seiner Qualität zu beurteilen. Voraussetzung hierfür ist das richtige Betrachten und Schmecken des Weins, das unter fachkundiger Anleitung eingeübt wird.

Wie in allen Moselorten stehen auch in Ediger-Eller die Weinfeste / Winzerfeste im Mittelpunkt des jährlichen Veranstaltungskalenders. Die wichtigsten Feste in Ediger sind das Pfingstfest, das Heimatfest und Weinfest am zweiten Augustwochenende, das Straßenweinfest am zweiten Wochenende im September und in Eller das Sommerfest am dritten Juniwochenende, das Schützenfest und Weinfest am dritten Juliwochenende, das Herbst-Weinfest am ersten Wochenende im Oktober und das Federweißenfest am zweiten Wochenende im Oktober. Federweißer ist ein bei der alkoholischen Gärung des Traubenmosts entstehender trüber, alkoholhaltiger, hefe- und vitaminreicher Saft.

2 Von Bernkastel-Kues an der Mosel nach Cochem Mittelmosel

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Stand: Dienstag, 21. Februar 2023
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