1.01c Kaiserthermen, Barbarathermen, Thermen am Viehmarkt in Trier an der Mosel
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1.01c Kaiserthermen, Barbarathermen und Thermen am Viehmarkt in Trier an der Mosel

Kaiserthermen

Von den drei in Trier entdeckten römischen Badeanlagen sind die Kaiserthermen die jüngste und imposanteste. Die Kaiserthermen bildeten zur Römerzeit den glanzvollen Abschluß der von der Römerbrücke herführenden Prachtstraße. Von hier breitete sich südlich und nördlich das Gitternetz der antiken Stadt aus. Mit dem Bau der Kaiserthermen wurde Anfang des 4. Jahrhunderts unter Kaiser Konstantin begonnen, bis zu dessen Übersiedlung nach Konstantinopel im Jahre 316 aber noch nicht fertiggestellt. Geplant war die Ausstatttung des Bäderpalastes mit einem Heißbad, Kaltbad, Luftbad und Gymnastikraum. Kaiser Valentinian (364 bis 375) war es, der rund 50 Jahre später den pompösen Rohbau teilweise abbrechen ließ und die noch erhaltenen Baderäume in einen Repräsentationsbau umwandelte.

Im Mittelalter diente die als Bäderpalast geplante Anlage bis um 1140 als Sitz der Burggrafen von Trier, bevor Erzbischof Albero sie als südöstliche Eckbastion in die Stadtbefestigung einbezog. Ein Fenster der Kaiserthermen fungierte nach einer Bodenaufschüttung als Stadttor. 1816 und 1817 wurden die mittelalterlichen Bauteile abgebrochen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Ausgrabungen und in den 1960er Jahren Restaurierungsarbeiten durchgeführt.

Die ursprüngliche Anlage der Kaiserthermen wies eine Grundfläche von 260 x 145 Metern auf. Sie gehört damit zu den monumentalsten und prächtigsten römischen Bauten in Deutschland und wird in ihrer Größe nur von den Diokletians- und Caracallathermen in Rom übertroffen. Allein im Warmwasserbad hätte die gesamte Porta Nigra Platz gefunden. Den ursprünglichen Eingang bildete ein dreitoriges Portal im Westen. Am Eingangstor vermittelt ein Grundriß dem Besucher einen Überblick über über die Anlage. In der Anordnung folgten hintereinander Gymnastikplatz (Palaestra), Kaltwasserbad (Frigidarium), Warmluftbad (Tepidarium) und Warmwasserbad (Caldarium). Flankiert wurden die Anlagen von Räumen zum Auskleiden, Schwitzen, Reinigen usw. Die Heizungsanlagen, die mit Holzkohle gespeist wurden konnten eine Temperatur bis zu 600° Celsius erzeugen.

Heute steht neben dem Grundgemäuer der einstigen Abteilungen, rundbogigen Durchlässen und einem Netz von unterirdischen Gängen nur noch die Ruine des Warmwasserbades, ein ehemalig gewölbter rechteckiger Raum. Die halbkreisförmig vorspringenden Apsiden enthielten die Wasserbecken. An der Außenwand sind Feuerstellen zu erkennen. An der Südostecke befindet sich ein antiker Treppenturm. Von den beiden sich anschließenden Kesselräumen ist das Tonnengewölbe noch erhalten. Sehenswert sind aber auch die unterirdischen Bedienungsgänge und Kanäle in zwei Geschossen, die das größte bekannte Kellersystem der Antike darstellen. Unter dem Gymnastikplatz begegnet man Resten älterer Wohnbauten aus dem 2. Jahrhundert mit Wandmalereien. Die freigelegten Mosaike sind heute im Landesmuseum ausgestellt. Obwohl in den Kaiserthermen nie gebadet wurde, sind sie dennoch als Badeanlage gut erkennbar. Eine Besichtigung der Kaiserthermen ist möglich, auch im Rahmen einer Führung. Während der Sommermonate finden hier auch Theateraufführungen statt.

Öffnungszeiten: von Anfang April bis 30. September täglich von 9 bis 18 Uhr, vom 1. Oktober bis Anfang April täglich von 9 bis 17 Uhr, im Dezember täglich von 10 bis 16 Uhr

Barbarathermen

Die Barbarathermen an der Südallee, unweit der Römerbücke sind älter als die Kaiserthermen und die Thermen am Viehmarkt. In der Größe können sie durchaus mit den Kaiserthermen konkurrieren und zählen somit ebenfalls zu den imposantesten Badeanlagen des römischen Imperiums. Im Gegensatz zu den Kaiserthermen wurden die Barbarathermen in ihrem Bau vollendet und auch genutzt. Sie waren das Bad der römischen Stadtbevölkerung.

Die Barbarathermen wurden Mitte des 2. Jahrhunderts erbaut. Im 12. Jahrhundert dienten sie als Burg des Ministerialengeschlechts derer von der Brücke, die sich stolz de Ponte nannten. Ihnen oblag wohl die von den Römern übernommene Brückenwacht. Von Erzbischof Albero wurde die Anlage beim Bau der mittelalterlichen Stadtbefestigung ausgeklammert und in den Vorort St. Barbara verlegt, von dem sie auch ihren Namen erhielt. Als die Barbarathermen 1611 von den Jesuiten erworben wurden, benutzten diese sie als Steinbruch für den Bau des Jesuitenkollegs. Was von der Anlage noch übrig blieb, wurde 1673 weitgehend von den Franzosen zerstört.

Nach den Ausgrabungen im 19. Jahrhundert in zwei Phasen sind heute zwei Drittel der Ruine freigelegt. Das westliche Drittel mit dem Gymnastikplatz (Palaestra) befindet sich noch im Boden. Ursprünglich waren die Barbarathermen ein vielgestaltiger, durch kleine Höfe aufgelockerter Bau mit gewölbten Hallen und prachtvollen Fassaden, die als Ruinen teilweise noch bis 1611 standen. Marmorplatten schmückten einst die Böden, Mosaike die Wände und Statuen die Nischen. Er wies eine Grundfläche von 240 x 172 m auf. Allein der Mittelbau hatte  eine Länge von 129 m und eine Breite von 105 m. Er beherbergte das dreischiffige Kaltwasserbad (Frigidarium) mit elf Becken, das von einem Kuppelgewölbe überspannte Warmluftbad (Tepidarium) und das Warmwasserbad (Caldarium) mit den Nebenräumen zum Auskleiden, Schwitzen und Massieren. Die Baderäume für Frauen befanden sich im östlichen Flügel. Dort fand man zahlreiche Frauenkämme und Futterale. Eine Besonderheit bildeten die beiden 23 m langen geheizten Hallenschwimmbecken zu beiden Seiten des Warmbades. Das Badewasser wurde über ein Aquädukt von der Ruwer herangeführt. Den Eingang bildete ein nach Süden gerichtetes Prunkportal. 

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1.01a Porta Nigra

1.01b Amphitheather

1.01c Kaiserthermen

1.01d Palastaula

1.01e Kurfürstliches Palais

1.01f Dom St. Peter

1.01g Liebfrauenkirche

1.01h Marktkirche St. Gangolf

1.01i Hauptmarkt Marktplatz

1.01j Kloster St. Matthias

1.01k Stiftskirche St. Paulin

1.01l  Simeonstift

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Thermen am Viehmarkt

Völlig überraschend entdeckte man 1987 am Viehmarkt, am Südende der Fußgängerzone, beim Bau einer Tiefgarage eine dritte römische Thermalanlage in Trier. Sie weist eine Grundfläche von 102 x 82 m auf. Erbaut wurde der Komplex bereits Ende des 1. Jahrhunderts über älteren Wohngebäuden. Er übte zunächst eine nicht näher bekannte Funktion aus. Als Badeanlage wurde er erst später bis Ende des 4. Jahrhunderts genutzt. An gleicher Stelle wurde 1615 ein Kapuzinerkloster errichtet, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Zuge der Säkularisation aufgehoben wurde. 

Die Thermalanlage am römischen Forum hat die Form eines Rechtecks und war an allen Seiten von Straßen umgeben. Die Raumeinteilung ist an den Mauerresten gut zu erkennen. Von den drei fast gleich großen, südlichen Räumen ist der mittlere rechteckig und die beiden äußeren an der Südseite leicht nach außen gewölbt. Ihnen sind nördlich zwei langgestreckte, rechteckige Räume vorgelagert. Die Trennwände und Wannen in dem ersten, schmaleren Baukörper sind jüngeren Datums. Das 30 m lange und 6 m breite Schwimmbecken in dem nördlichsten Raum besitzt an beiden Schmalseiten als Wasserbecken genutzte Apsiden. Die Anbauten an den Außenmauern dienten wohl als Räume zum Auskleiden, Schwitzen usw.

1998 wurde über den Forumthermen das Museum "Thermen am Viehmarkt" mit Zugang zu den Grabungsfunden eröffnet, das einen guten Einblick in die römische Badekultur vermittelt.

Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 9.30 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10.30 bis 17 Uhr

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