1.01l Simeonstift / Städtisches Museum in Trier an der Mosel
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1.01l Simeonstift / Städtisches Museum in Trier an der Mosel

Das Simeonstift mit seinen zweigeschossigen Kreuzgängen liegt westlich der Porta Nigra und ist eines der kostbarsten Monumente frühromanischer Klosterarchitektur.

Das Simeonstift wurde bald nach dem Tode des hl. Simeon im Jahre 1034 von Erzbischof Poppo von Trier (Erzbischof 1. Januar 1016, † 16. Juni 1046) als Stift für meist adlige Herren gegründet. Das Gebäude wurde als vierflügelige Anlage um eine rechteckigen Innenhof mit zweigeschossigem Kreuzgang errichtet. Kurz nach der Heiligsprechung des Einsiedlers im Jahre 1035 begannen die ersten Schenkungen an das Stift, die rasch zu einem ausgedehnten Grundbesitz führten. Die bedeutendste Schenkung war 1042 die des Moselbrückenzolls und des Marktrechts in Koblenz durch Erzbischof Poppo selbst. Sie führte dazu, daß das Simeonsstift schon bald nach dem Domstift und St. Paulin die dritte Stelle in Trier einnahm. Seit dem späten Mittelalter nahm es in geistiger Hinsicht sogar eine führende Position unter den Stiften und Klöstern in Trier eine führende Position ein. Es stellte Professoren und eine Reihe von Weihbischöfen.

1802 wurde das Simeonstift im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Die Anlage wurde an Privatleute versteigert. 1888 wurde der Westflügel, in dem sich früher im Obergeschoß das Refektorium (Speisesal) und im Erdgeschoß Vorrats- und Arbeitsäume befanden, für Kleinwohnungen umgebaut und der romanische Bestand weitgehend vernichtet. Der Nordflügel, an den sich das nicht mehr vorhandene Kapitelhaus anschloß, diente als Dormitorium (Schlafsaal). Heute ist dort das Städtische Museum untergebracht. Süd- und Ostflügel waren in erster Linie gangbare Verbindungsräume.

Nach den Restaurierungs- bzw. Wiederherstellungsarbeiten in den Jahren 1936 bis 1939 macht die Anlage heute wieder einen geschlossenen Eindruck. Vom Hof aus kann man einen schönen Blick auf die Porta Nigra genießen. Der Kreuzgang aus dem 11. Jahrhundert ist einer der ältesten in Deutschland. Der Arkadengang im Erdgeschoß dient lediglich als Unterbau für den eigentlichen Kreuzgang im Obergeschoß. Die Zweistöckigkeit des Kreuzgangs erklärt sich aus der Lage der beiden mittelalterlichen Kirchen in der Porta Nigra. Da sich die Stiftskirche im zweiten Stock befand, mußte auch der Kreuzgang höher liegen. 

Der Nordflügel ist wie der Kreuzgang praktisch komplett in seiner romanischen Substanz erhalten. Die Auenmauer wurde auf die römische Stadtbefestigung aufgebaut. und diente im unteren Teil selbst als mittelalterliche Stadtmauer. Zu erkennen ist dies an den schmalen, schießschartenartigen Schlitzfenstern. 1522 wurden anläßlich der Belagerung der Stadt Trier durch Franz von Sickingen die ursprünglich rechteckigen Fenster im Obergeschoß ebenfalls durch Schießscharten ersetzt und ein Wehrgang durch das Dormitorium gebrochen. Die heutigen Renaissancefenster stammen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. 

Der heutige Westflügel ist eine Rekonstruktion des älteren Vorbildes. Historisch interessant ist jedoch nur der Südgiebel mit seinen großen Bogendurchgängen in der Mitte, der in ganzer Höhe noch aus der Gründungszeit des Stiftes stammt. Durch den oberen Bogen gelangte man in das saalartige Refektorium. An der Nordseite traten anstelle der ursprünglichen Mauer moderne Arkaden. Die Treppe in der Nordwestecke ist ebenfalls eine Neuanlage. Dort wurde über einer Tür ein romanischer Sturz aus dem 12. Jahrhundert eingemauert, der möglicherweise von dem östlichen Stiftsportal stammte.

Der Ostflügel, der wie der Südflügel nur als Gang gedacht war, ist noch zu etwa zwei Dritteln original erhalten. Die fehlenden Säulchen und Arkaden wurden ergänzt. Die Bögen in beiden Geschossen sind mit römischen Ziegeln abgedeckt und sind abwechselnd aus weißen und roten Steinen zusammengesetzt. Die Arkaden im Obergeschoß sind in zwei Sechsergruppen unterteilt. Sie ruhen auf Säulen mit weit ausladenden Kapitellen. Die heutigen, meist zugesetzten Fenster, stammen aus der Barockzeit. 

Der Südflügel entspricht nach der Restaurierung in den1930er Jahren wieder dem romanischen Zustand. Den Unterbau des Südflügels bilden neun Arkaden. Die Bögen darüber sind zu Fünfer- und Sechsergruppen zusammengefaßt. Die Rückwand ist bis auf wenige Veränderungen noch original romanisch. An der Tür in der Mitte ist eine Darstellung des sterbenden Simeon zu sehen. Darüber befindet sich das Wappen des im 18. Jahrhundert im Südflügel wohnenden Kanonikers Christoph Neller. 

Im Innern des Stifts sind nach zahlreichen Umbaumaßnahmen nur noch wenige Räume historisch interessant. Lediglich im Nordflügel sind in den beiden oberen der drei Geschosse noch viele alte Bauteile vorhanden. Der modern gestaltete Saal im Erdgeschoß läßt nur noch aufgrund seiner alten Türen und Fenster eine gewisse mittelalterliche Atmosphäre aufkommen. Hier lädt heute ein Café-Restaurant Museumsbesucher zur Einkehr ein.

Den Haupteingang zum Städtischen Museum im ersten Stock erreicht man über die erwähnte Freitreppe. Die Ausstellung zur Stadtgeschichte von Trier befindet sich im großen Saal und der anschließenden Laube des ersten und den Räumen des zweiten Obergeschosses. Besondere Anziehungspunkte sind das Stadtmodell "Trier um 1800", das Marktkreuz von 958 und die Steipefiguren von 1483. Neben dem Museumseingang erinnert eine Inschrift an den Bauforscher Friedrich Kutzbach (1873 bis 1942), der sich in besonderer Weise um die Denkmalpflege in Trier verdient gemacht hat.

Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 9 bis 15 Uhr; von November bis März samstags und sonntags von 9 bis 13 Uhr.

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